Gespräche über Jazz-Clubs, Chivas Regal, die Beatles/Beach Boys und abstehende Ohren. Haruki Murakami Fans kennen und lieben die Klischees seiner Bücher. Die Verfilmung der Kurzgeschichte "Drive My Car" (aus "Von Männern die keine Frauen haben") spielt lediglich der Titel auf den Beatles-Song an - ansonsten findet man recht wenig Murakami-Typisches in Ryusuke Hamaguchis dreistündigen Road-Movie, bis auf vielleicht die schwelgende Atmosphäre und die melancholische Grundstimmung.
Umso mehr fühlt sich DMC nach einem waschechten Autorenfilm an, bei dem Hamaguchi ganz tief ins Innenleben der Figuren vordringt und selbst durch Unausgesprochenes ganz viel zu erzählen weiß. Wie ihr sicher in unserer Besprechung hören könnt, sind Michael und ich extrem verliebt in Drive My Car und empfehlen euch den Film am besten im Kino zu sehen, falls noch möglich. Ich kann euch sagen: Hamaguchis Filme werden mit jedem Wiedersehen immer noch schöner.
Viel Spaß beim Hören und bis zum nächsten Mal, wenn wir als Onkel Wanja im stylischen Saab 900 turbo ins fiktive Kami-Junitaki fahren, dabei Tschechow-Zitate per Kassette im Auto hören und multilingual darüber sprechen wie uns nach dem Sex die besten Einfälle für TV-Produktions-Drehbücher in den Sinn kommen und das ganz bestimmt unfallfrei trotz Glaukom, ...weil Misaki den Oldtimer so sanft fährt wie nie zuvor.
PS: Der bezaubernde Soundtrack ist von Eiko Ishibashi welcher leider viel zu wenig im Film vorkommt. Ich empfehle ihr Album "Car and Freezer"!
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