Wie so oft im japanischen Kino geht es in vielen Filmen um die kleinen Dinge. Wenn man dann die Inhaltsangabe zum Film liest klingt das manchmal langweilig und schreckt meistens diejenigen ab, die sich ohnehin schon kaum trauen über den filmtechnischen Tellerrand zu blicken...und hin und wieder erwisch ich mich auch selbst dabei.
Theatre: A Love Story ist zum Glück einer dieser Filme, der mit solchen Erwartungshaltungen (wieder mal) aufräumt. Typischerweise liegen hier die Stärken in den verdammt gut geschriebenen Figuren. Klar hört man in 1001 Filmreviews, dass Charaktere "tiefgründig" wären, aber Isao Yukisadas neuster Film über die Beziehung eines Theaterautoren und seiner Freundin (adaptiert vom Buch "Gekijou" von Matayoshi Naoki) zeigt uns mit Nagata und Saki zwei derartig zerbrechlich und mehrschichtige Protagonisten, dass jede/r irgendwie das Gefühl haben müsste, den Figuren schon ein paar Mal im echten Leben begegnet zu sein, oder man in jungen Jahren vielleicht sogar selbst Facetten dieser ungesunden Beziehungs-Dynamik am eigenen Leib erfahren hat.
Michael und ich haben uns diese Tortur angetan und sprechen im Rahmen des Japanuary 2021 über den Film. Wir wünschen wie immer viel Spaß beim Zuhören und diesmal viel Kraft beim Schauen :).
Tipp: Im Gegensatz zu einigen Filmen die wir hier besprechen ist "Theatre: A Love Story" für alle Besitzer eines Amazon-Prime Accounts sofort verfügbar. Es lohnt sich also den Film zuerst zu sehen, ansonsten kann man sich aber auch einfach nur vom Gespräch anstecken lassen...zumindest stoß ich so oft auf absolute Filmjuwelen :).
Dienstag, 19. Januar 2021
Japanuary 2021: Theatre - A Love Story
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen