Mittwoch, 30. März 2022

Ryusuke Hamaguchi: Passion [2008] & Touching The Skin Of Eeriness [2013]


Michael und ich machen weiter mit der bisher recht überschaubaren Filmographie von Ryusuke Hamaguchi. Bisher waren wir stark angetan von seinem Meisterwerk "Drive My Car" und auch "Wheel of Fortune and Fantasy", welche wir bereits in einer früheren Episode besprochen hatten.

Wo auch immer der Name Hamaguchi drauf steht muss scheinbar Gold zu finden sein, zumindest immer dann wenn er von der Unmöglichkeit erzählt zum Kern der menschlichen Seele vorzudringen. Menschen wollen sich ansehen, blicken dann aber doch aneinander vorbei. Jeder Moment in dem sich die Blicke dann aber doch mal kurz treffen ist jede Mühe wert.

Auch als wir diese Woche über sein Erstlingswerk "Passion" gesprochen haben war uns klar, dass der Mann bereits von Anfang an ganz großes Kino auf die Leinwand zaubern kann und auch hier sein Drehbuch beinahe so feinfühlig schrieb wie zuletzt in Drive My Car. 

Mysteriös und fragmentarisch geht es dagegen weiter mit dem einstündigen "Touching The Skin Of Eeriness", der erkennen lässt, dass Hamaguchi ein ehemaliger Schüler unseres geliebten Kyoshi Kurosawa war.

Klar ist auf jeden Fall eins: wir sind Team HamaGuchi-Gang (Copyright by Lucas Barwenczik ;))!

Viel Spaß beim Zuhören und bleibt gespannt darauf wenn wir (sofern sie aufzutreiben sind) seine restlichen Filme besprechen. Sicher ist schon mal "Asako I&II" und sein fünfstündiger "Happy Hour" welchen ich dann nach der Besprechung zum dritten Mal gesehen haben werde. Ich würde sagen das waren dann gut investierte 15 Stunden.

 

Freitag, 25. März 2022

Life Finds A Way [2018]

"I wanna start over from age 12" so klingt eine der ersten Zeilen der Band Triple Fire, welche die Overtüre von "Life Finds A Way" anstimmen und damit schon mal den Ton setzen zu Hirobumi Watanabes Film über (zuerst fehlende) Selbstzweifel und dem ewigen Scheitern als Künstler.

Der gute Hirobumi spielt sich wie so oft selbst oder zumindest eine Facette seiner vielleicht echten Persönlichkeit. Wie immer trägt er uns durch den Film mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ein Film über das endlose "Prokrastinieren", des "lieber Dragon Quest spielen statt Drehbuch schreibens", des Hasses auf jeden der auch nur versucht Filme zu kritisieren, der Schuldzuweisung auf die eigene Herkunft ("wäre ich nur in Frankreich und nicht in Japan geboren, wäre ich ein anerkannter Filmemacher..."). Am Ende schafft man es dann aber doch irgendwie. Ein Film zum Lachen und Seufzen. Willkommen in der Welt von Hirobumi Watanabe.

PS: Dass Michael und ich von Herrn Watanabe angetan sind erkennt man wohl daran, dass wir in fast jedem Podcast einmal kurz "Poolside Man" erwähnen müssen. Aufdass man ihn irgendwann, irgendwo (wieder) sehen kann.

Donnerstag, 17. März 2022

Fatal Frame (Gekijōban Zero)[2014]

Q: Fatal Frame? Klingt nach schlechter Video-Spielverfilmung.

A: Ja schon, aber der ist von Mari Asato.

Q: Und weiter?

A: Da sehen halt Geister aus wie bei Kiyoshi Kurosawa.

Q: Ist das was Gutes?

A: Kommt drauf an wie du drauf bist, aber ich würde schon sagen.

Q: Und was gibts sonst so?

A: Grobkörniges Filmmaterial, ein christliches Internat in Japan, Gothic-Horror (+Wasser-Horror), "Baby The Stars Shine Bright", hinkende Gärtner, Grenzwertiges, Teal & Orange Effekt der keiner ist, 2000er Look und obskure Kameras die Geister auf fatale Weise einrahmen.

Q: Hä? Hat das irgendwas mit Projekt Zero zu tun und klingt das hier alles wie ein Werbeclip mit Frank Zander?

A: Ja genau! Der Michael und der Daniel sprechen im Podcast all das!

Q: Epochal!?