Sonntag, 1. September 2024

Friedkin-Special: Sorcerer [1977] & To Life and Die in L.A. [1985]



Schweiß, Tränen, Blut oder dämonische Kotze. Das vielseitige Kino des William Friedkin kennt all diese Flüssigkeiten und weiß diese auch besonders wahrhaftig auszustellen. Anlässlich des Todestages des New Hollywood Regisseurs sprechen Michael und ich über zwei seiner Kultklassiker.

In "Sorcerer" wird einer Gruppe von im Exil lebenden Kriminellen ein absurdes Angebot gemacht. "Setzt euch in einen mit Dynamit beladenen Truck (den ihr zuvor selbst zusammenbasteln müsst) und fahrt damit quer durch den Dschungel, damit der Brand einer Ölquelle per Sprengung gelöscht werden kann." Der Haken an der Sache ist, dass das Nitroglycerin bereits aus den Dynamitstangen in die Boxen gesickert ist und jede holprige Bewegung dafür sorgen kann, dass die Ladungen vorzeitig explodieren. Das klingt doch alles so lächerlich unmöglich als käme es als Prüfung in Asterix erobert Rom vor. Genau aber daraus zieht der Film seine unfassbare Spannung.

Ein junger Willem Dafoe als Geldfälscher in Rollkragenpulli. All das und noch viel mehr gibt es in "To Live and Die in L.A.". In dem Film begleiten wir Richard Chance, der Rache an Dafoes Figur üben will. Dieser hat seinen frisch pensionierten und langjährigen Partner erschossen. Chances Hass ist groß, weshalb er auch nicht davor zurückschreckt die Grenzen des Gesetztes zu brechen um die Mörder seines Partners bluten zu sehen. Während der Handlung wummert der Soundtrack von Wang Chung mit fetzigen 80er Beats über den Film wodurch man sich gerne mal in der Sicherheit der üppigen Actionszenen wiegt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass wir hier einen William Friedkin Film sehen in dem die bittere Realität jeder Zeit mit voller Härte zuschlagen kann.

Viel Spaß beim Neuentecken des New Hollywood Kinos und mit vor Style triefender 80s Ästhetik!


Über diese Inhalte sprechen wir im Vorfeld:

- Mutzenbacher [2022]

- Shinya Tsukamoto Q&A

- Glücklich wie Lazzaro [2018]

- MythBusters [2003–2016]

 
Ab 42:30 geht es mit den Hauptfilmen los!

Sonntag, 28. Juli 2024

The Albino's Trees [2016] & Evil Does Not Exist [2023]


 

Michael und ich begaben uns auf einen Balance-Akt zwischen Mensch und Natur. Zumindest handeln die beide Filme die wir sahen über dieses Thema.

In Ryusuke Hamaguchis "Evil Does Not Exist" dürfen wir wieder jedes noch so kleine Detail einer Präsentation über ein Glamping-Projekt mitverfolgen, das in einem entlegenen Dorf installiert werden soll. Typisch Hamaguchi halt, in bewährter Workshop-Manier wie wir es von ihm kennen. Sobald aber die Bewohner ihre Bedenken über das Vorhaben äußern wird die Diskussion hitziger und wir kleben den Teilnehmern an den Lippen.

Während wir sehr angetan sind vom neuen Hamaguchi polarisiert das Ende des Films sicherlich bei vielen Zuschauern.

In "The Albino's Trees" von Masakazu Kaneko gehen wir mit unserem Protagonisten auf die Jagd nach einem seltenen Reh. Für die eine Fraktion handelt es sich um eine unliebsame Mutation, für die andere eine heilige Natur-Gottheit.

Nicht nur das gemeinsame Thema verbindet beide Filme, sondern auch die wunderbaren Soundtracks von Eiko Ishibashi.

 

Über diese Filme sprechen wir im Vorfeld:

- Look Back (2024)

- The Bikeriders (2024)

- Worlds Apart 違国日記 (2024)

- Ripley (2024)

- Family Wars (2018)

- Network (1976)

- In A Violent Nature (2024)

- All About Lily Chou-Chou (2001)


Ab 1:20:22 geht es los mit dem Hauptprogramm!

 

Dienstag, 25. Juni 2024

Nippon Connection 2024: Festivalbericht & Filmempfehlungen

Michael und ich sprechen wieder mal (wie jedes Jahr) über die letzte Nippon Connection und stellen ein paar Highlights vor. 

Während Michael bereits einige Filme in Osaka sehen konnte, war ich in Frankfurt vor Ort und plaudere aus dem Nähkästchen. Da ich dieses Jahr bei vielen Q&As der Regisseure dabei sein konnte gibt es einige Anekdoten und Hintergrundinfos zu den jeweiligen Filmen.

Es wird über symbolträchtige Horrorfilme gesprochen, Dokumentationen über den Wunsch sich in Staub aufzulösen, Filme über Wasserfetische, eine Familienchronik in der Schizophrenie eine Rolle spielt, Roadmovies die oberflächlich an Kumiko the Treasure Hunter erinnern und einiges mehr.

 

Über diese Filme sprechen wir vor dem Festivalbericht: 

 

- May December (2023)

- Andromedia (1998)

- Killing (2018)

- Furiosa: A Mad Max Saga (2024)

- Kokuhaku: Confession (2024)

- La Bête (2023)

- Single 8 (2023)

 

Ab 1:04:40 geht es los mit der Nippon Connection.

Montag, 29. Januar 2024

Japanuary: Monster [2023] & March Comes In Like A Lion [1991]


Es geht weiter im #Japanuary! Hirokazu Koreeda beweist in "Monster", dass er das Familiendrama immer wieder neu erfinden kann, indem er uns die selbe Geschichte aus mehreren Perspekiven schildert. Menschen sind dazu verdammt aneinander vorbeizureden..aber vielleicht gibt es doch Hoffnung?

"March Comes in Like a Lion" von Hitoshi Yazaki erzählt von dem an Amnesie leidenden Haruo und und seiner Schwester "Ice". Die Gedächtnislücken ihres Bruders lassen Ice davon träumen eine Liebesbeziehung mit ihm zu führen. Wird die Erinnerung Haruos wieder zurückkehren? So unmöglich wie die verhängnisvolle Zukunft der beiden wirkt auch die Welt durch die sie sich bewegen, bestehend aus kalter Architektur und immer währenden Baustellen. Gesprochen wird nicht viel, dafür gibt uns der Film viel Zeit die Bildkompositionen zu genießen. Gewagte These..aber schöner sahen die 1990er im japanischen Kino nie aus.

Im Vorfeld gibt es wie immer Empfehlungen:

- Sakano No Ko (2022)

- Desperado Outpost (1959)

- Sibyl (2019)

- Eiga no Asa Gohan (2023)

- Ichiko (2023)

- Eileen (2023)

Ab Minute 49:40 geht es los mit den Hauptfilmen.

Sonntag, 14. Januar 2024

Japanuary: Extraneous Matter [2021] & Bad Lands [2023]


In der ersten gemeinsamen Japanuary-Episode 2024 bewegen sich Michael und ich zwischen monochromatischem Tentakel-Spaß und fragwürdigen "Ich-bin-deine-Enkelin-und-brauche-Geld-Anrufen".

In Extraneous Matter - Complete Edition von  Ken'ichi Ugana erwartet euch das was man sich vorstellt, wenn man die Wörter Japan und Tentakel in einem Satz hört...mit einem dann doch untypischen Twist im Nachhinein.

Masato Harada beschert uns in Bad Lands einen Thriller, in dem wir die Strukturen einer organisierten Betrügerbande aus Osaka kennenlernen. Zumindest zum Teil verstehen wir im Laufe des Films, wie ein Coup von A bis Z durchgeführt wird. Im Vordergrund stehen dann aber doch eher die inneren Dämonen der Hauptfiguren. Der Film ist aktuell auf Netflix zu finden!

Vorgeplänkel über Letterboxd-Statistiken gibt es diesmal sogar noch vor den Filmempfehlungen.

Über folgende Filme sprechen wir dann im Vorfeld ab ca. Minute 29:

- Kubi (2023)

- Typhoon Club (1985)

- You Won’t Be Alone (2022)

- Silent Night (2023)

- The Boy and the Heron (2023)

Ab Minute 59 geht es mit den Hauptfilmen weiter.

Wir wünschen gute Unterhaltung!

Sonntag, 24. Dezember 2023

Jahresrückblick 2023

 
Wir nehmen den Stardust-Aufzug ins neue Jahr und blicken darauf zurück was uns die Kulturindustrie beschert hat. Dabei geht es nicht nur darum was 2023 alles erschienen ist, sondern wir erzählen von unserer persönlichen Watchlist quer durch die Film- und Seriengeschichte. 
 
Fast alle Titel dürften bei den meisten Menschen unterm Radar geflogen sein...ihr dürft also viele Geheimtipps erwarten.
 
Michael hat dabei ein paar kuriose Fragen-des-Unbehagens vorbereitet, die ich zwar unvorbereitet aber alle brav beantwortet habe. Checkt einfach in den nächsten Tagen regelmäßig komdehagens.podcaster.de, um euch den vollen Jahresrückblick zu geben, mit vielen Fragen zu Themen die nichts mit Kino zu tun haben(und vielen anderen Podcastern).
 
Alle cineastischen Themen gibt es vorerst hier gebündelt im Podcast!
 
Über diese Titel sprechen wir im Podcast:

- Memories (1995)

- The Magician (2005)

- Mr. Inbetween (2018-2021)

- Bad Lands (2023)

- Godzilla Minus One (2023)

- Oshi no Ko (2023)

- Pluto (2023)

- The Deuce (2017-2019)

- One Piece (2023)

- March Comes in Like a Lion (1991)

- Love and Fortune (2018)

- The OA (2016)

- The Sound of my Voice (2011)

- Godland (2022)

- Shin Kamen-Rider (2023)

- Somniloquies (2017)

- Kyrie (2023)

- All About Lily Chou-Chou (2001)

- Love Letter (1995)

- Moonage Daydream (2022)

- Kaibutsu (Monster) (2023)

- Love Life (2022)

- The Guard from the Underground (1992)
 
-  Linda Linda Linda (2005)

...und der Film der mir während des Podcast nicht einfiel über die Angehörigen der Opfer des Om-Sekten-Anschlags war "Distance" (2001) von Hirokazu Koreeda.

Wir wünschen schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch!
 

Sonntag, 8. Oktober 2023

Incredible But True [2022] & Smoking Causes Coughing [2022]


Es wird bizarr und französisch-surreal mit unserem Double-Feature von Regisseur Quentin Dupieux, der gerne mal zwei Filme im Jahr fertigstellt. Seine Filme schaut man weg wie man gutes Fast-Food konsumiert: lecker, und schnell nach mehr lechzend – denn meistens haben die nur eine Laufzeit von knapp einer Stunde.

Mit "Smoking Causes Coughing" machen wir einen Abstecher ins japanische Sentai- bzw. Tokusatsu-Genre, doch es wäre kein Dupieux-Film, wenn das Konzept dahinter nicht eine Stufe absurder gedacht wäre. Denn hier werden Bösewichte mit den schädlichen Bestandteilen von Zigaretten bekämpft. Was schon seltsam klingt, entpuppt sich im Laufe des Films als das noch "normalste" Element.

"Incredible But True" könnte man Fans von Zeitreise-Filmen empfehlen, oder denen, die das Genre hassen. Die Idee klingt so: "Was wäre wenn es im Keller deines Hauses eine Falltür gäbe, durch die man 12 Stunden in die Zukunft springt und mit jedem Gang hinunter gleichzeitig auch drei Tage verjüngt wird?" Mehr muss dazu nicht gesagt werden, denn die Abwärtsspirale die dadurch losgetreten wird könnt ihr im Film erleben.

Im Vorfeld sprechen wir außerdem über folgende Filme:

- Techno Brothers (Hirobumi Watanabe)

- Bad Guy (Kim Ki-Duk)

- Alice and Therese's Illusory Factory (Studio Mappa)

- Past Lives (Celine Song)

- Yoko (Kazuyoshi Kumakiri)

- Mit Verlust ist zu rechnen (Ulrich Seidl)

- Self-Revolutionary Cinematic Struggle (Gakuryu Ishii)


Ab Minute 56 geht es mit unseren Hauptfilmen weiter :). Viel Spaß beim Hören!

PS: Hört außerdem in Michaels Gastauftritt bei der "Second Unit" rein, wo er über eine Märchen-Adaption von Kaori Yuki spricht: "Ungeheuerlich Schön #05 – Belle und das Biest im verlorenen Paradies [2020-2022]"