Schweiß, Tränen, Blut oder dämonische Kotze. Das vielseitige Kino des William Friedkin kennt all diese Flüssigkeiten und weiß diese auch besonders wahrhaftig auszustellen. Anlässlich des Todestages des New Hollywood Regisseurs sprechen Michael und ich über zwei seiner Kultklassiker.
In "Sorcerer" wird einer Gruppe von im Exil lebenden Kriminellen ein absurdes Angebot gemacht. "Setzt euch in einen mit Dynamit beladenen Truck (den ihr zuvor selbst zusammenbasteln müsst) und fahrt damit quer durch den Dschungel, damit der Brand einer Ölquelle per Sprengung gelöscht werden kann." Der Haken an der Sache ist, dass das Nitroglycerin bereits aus den Dynamitstangen in die Boxen gesickert ist und jede holprige Bewegung dafür sorgen kann, dass die Ladungen vorzeitig explodieren. Das klingt doch alles so lächerlich unmöglich als käme es als Prüfung in Asterix erobert Rom vor. Genau aber daraus zieht der Film seine unfassbare Spannung.
Ein junger Willem Dafoe als Geldfälscher in Rollkragenpulli. All das und noch viel mehr gibt es in "To Live and Die in L.A.". In dem Film begleiten wir Richard Chance, der Rache an Dafoes Figur üben will. Dieser hat seinen frisch pensionierten und langjährigen Partner erschossen. Chances Hass ist groß, weshalb er auch nicht davor zurückschreckt die Grenzen des Gesetztes zu brechen um die Mörder seines Partners bluten zu sehen. Während der Handlung wummert der Soundtrack von Wang Chung mit fetzigen 80er Beats über den Film wodurch man sich gerne mal in der Sicherheit der üppigen Actionszenen wiegt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass wir hier einen William Friedkin Film sehen in dem die bittere Realität jeder Zeit mit voller Härte zuschlagen kann.
Viel Spaß beim Neuentecken des New Hollywood Kinos und mit vor Style triefender 80s Ästhetik!
Über diese Inhalte sprechen wir im Vorfeld:
- Mutzenbacher [2022]
- Shinya Tsukamoto Q&A
- Glücklich wie Lazzaro [2018]
- MythBusters [2003–2016]
Ab 42:30 geht es mit den Hauptfilmen los!