Dienstag, 18. Februar 2025

Japanuary 2025: Mermaid Legend [1984] & Door [1988]


Wie Michael ja des Öfteren erwähnt hatte, gibt es wohl eine weit verbreitete Meinung, dass japanische Film aus den 1980er Jahren irgendwie nichts taugen würden.

Wie man zu dieser Annahme kommen kann verstehen wir nicht ganz, aber beide Filme die wir in dieser Folge besprechen widerlegen diese steile These ganz offensichtlich.

In Toshiharu Ikedas "Mermaid Legend" folgen wir einem Fischer-Päärchen deren gemeinsames Glück von korrupten Großunternehmern entrissen wird. Im Zentrum der Handlung steht Migiwa, eine Ama-Muscheltaucherin, die sich auf eine Rachefeldzug begibt um die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen. Durch die traumatischen Erlebnisse verliert sie im  Laufe der Handlung zunehmend den Verstand.

"Door" von Banmei Takahashi bedient ein weiteres Exploitation-Thema. Man kann den Film gut dem Home-Invasion Genre zuordnen, obwohl hier viel Eigenartiges vorzufinden ist, was man in anderen Vertretern des Genres nicht findet – beispielsweise die eigenartigen Verzerrungen von Stimmen bestimmter Figuren, die vielleicht die Paranoia und Isolation unserer Protagonistin versinnbildlichen sollen. Man weiß es nicht. Der Film handelt von einer Frau die den Großteil ihres Alltags zusammen mit ihrem Sohn zuhause verbringt. Zunehmend wird sie von Telefon-Verkäufern bedrängt, die sie gekonnt abwimmeln kann – bis einer der Anrufer damit droht Sie in ihrem schicken Apartment zu besuchen.


Im Vorfeld sprechen wir über diese Filme
:

- Faceless (2024)

- The Brown Bunny (2003)

- Matango (1963)

- Love & Pop (1998)

- Teki Cometh (2024)

- Tokyo Love Story (1991)

 

ab Laufzeit 1:09:30 geht es mit den Hauptfilmen weiter!

 

Sonntag, 19. Januar 2025

Japanuary 2025: Shadow of Fire [2018] & A Strange House [2024]



Der Japanuary ist in vollem Gange. Ein Grund mehr für uns, um über japanische Filme zu sprechen.


Zum einen sprechen wir über Hokage" bzw Shadow of Fire, einen weiteren Film von Großmeister Shinya Tsukamoto. Thematisch geht es bei ihm wieder darum die unsagbaren Schrecken des Krieges in Bild und Ton zu bannen, ganz so wie man es von ihm gewöhnt ist mit wenig Worten und viel körperlichem Schauspiel.

Deutlich leichter und auch ein wenig "pulpic" wird es dann in  Junichi Ishikawas "A Strange House", der seine Buch- bzw. Mangavorlage auf jeden Fall nicht leugnen kann.

 
Außerdem sprechen wir im Vorfeld über folgende Filme die wir letztens gesehen haben:

- Shinji Sōmai's 愛しい女 (Itoshi Onna) [1985]

- Kuro [2017]

- Circuit Nurse [1988]

- Heaven Is Still Far Away [2016]

- All the Long Nights [2024] 

- Black Box Diaries [2024]

- Ketzer [2024]

- Oh My Zombie Mermaid [2004]

- Verbrannte Erde [2024]

- Miniskirt Special Investigation Team L.E.G.S. [1998]

 

Ab 01:01 geht es mit den Hauptfilmen weiter. Viel Spaß!

 

Aus aktuellem Anlass: Ruhen Sie in Frieden Herr Lynch. Ihr Werk wird hoffentlich Jahrhunderte überdauern!

Montag, 2. Dezember 2024

Kiyoshi Kurosawa Special: Chime [2024] & Cloud [2024]

 

Wer uns seit Jahren hört der weiß, dass der Meister des Kinos der Heimsuchung, nämlich Kiyoshi Kurosawa bei uns regelmäßig besprochen wird. Dieses Jahr brachte er gleich drei Filme in die Kinos, was für uns ein Grund war zumindest zwei der Titel unter die Lupe zu nehmen.

Im Kurzfilm "Chime" werden wir durch ein Geräusch aus dem Automatismus des Alltags gerissen. Die Maschine im Kopf springt an bzw. tritt in den Hintergrund und wir erkennen die Absurdität unserer Realität. Ein Geist im Zentrum des Geschehens darf natürlich auch nicht fehlen und die sonst heimischen 4 Wände verwandeln sich in einen Ort der Befremdung.

Mit "Cloud" greift Kurosawa ein Thema auf, das in seinem wohl bekanntesten Film "Kairo" bereits die Hauptrolle spielte. Das Internet als Schreckgespenst, welches in die Realität strömt. Diesmal nicht in Form von Menschen die sich auflösen, sondern sich in der Wirklichkeit ganz so verhalten wie wir es aus Reddit-Kommentarspalten und sozialen Netzwerken gewohnt sind.


Im Vorfeld gibt es wie immer Filmempfehlungen von uns:


- The Day of the Jackal [2024]

- Ken and Kazu [2015]

- Aggro Dr1ft [2023]

- 11 Rebels [2024]

- Disclaimer [2024]

- The Skin I Live In [2011]

- Push Pause [2023]

 

Ab Minute 56 geht es mit den Hauptfilmen weiter.

Wir wünschen viel Spaß beim Lauschen!

 

Sonntag, 1. September 2024

Friedkin-Special: Sorcerer [1977] & To Life and Die in L.A. [1985]



Schweiß, Tränen, Blut oder dämonische Kotze. Das vielseitige Kino des William Friedkin kennt all diese Flüssigkeiten und weiß diese auch besonders wahrhaftig auszustellen. Anlässlich des Todestages des New Hollywood Regisseurs sprechen Michael und ich über zwei seiner Kultklassiker.

In "Sorcerer" wird einer Gruppe von im Exil lebenden Kriminellen ein absurdes Angebot gemacht. "Setzt euch in einen mit Dynamit beladenen Truck (den ihr zuvor selbst zusammenbasteln müsst) und fahrt damit quer durch den Dschungel, damit der Brand einer Ölquelle per Sprengung gelöscht werden kann." Der Haken an der Sache ist, dass das Nitroglycerin bereits aus den Dynamitstangen in die Boxen gesickert ist und jede holprige Bewegung dafür sorgen kann, dass die Ladungen vorzeitig explodieren. Das klingt doch alles so lächerlich unmöglich als käme es als Prüfung in Asterix erobert Rom vor. Genau aber daraus zieht der Film seine unfassbare Spannung.

Ein junger Willem Dafoe als Geldfälscher in Rollkragenpulli. All das und noch viel mehr gibt es in "To Live and Die in L.A.". In dem Film begleiten wir Richard Chance, der Rache an Dafoes Figur üben will. Dieser hat seinen frisch pensionierten und langjährigen Partner erschossen. Chances Hass ist groß, weshalb er auch nicht davor zurückschreckt die Grenzen des Gesetztes zu brechen um die Mörder seines Partners bluten zu sehen. Während der Handlung wummert der Soundtrack von Wang Chung mit fetzigen 80er Beats über den Film wodurch man sich gerne mal in der Sicherheit der üppigen Actionszenen wiegt. Dabei darf nicht vergessen werden, dass wir hier einen William Friedkin Film sehen in dem die bittere Realität jeder Zeit mit voller Härte zuschlagen kann.

Viel Spaß beim Neuentecken des New Hollywood Kinos und mit vor Style triefender 80s Ästhetik!


Über diese Inhalte sprechen wir im Vorfeld:

- Mutzenbacher [2022]

- Shinya Tsukamoto Q&A

- Glücklich wie Lazzaro [2018]

- MythBusters [2003–2016]

 
Ab 42:30 geht es mit den Hauptfilmen los!

Sonntag, 28. Juli 2024

The Albino's Trees [2016] & Evil Does Not Exist [2023]


 

Michael und ich begaben uns auf einen Balance-Akt zwischen Mensch und Natur. Zumindest handeln die beide Filme die wir sahen über dieses Thema.

In Ryusuke Hamaguchis "Evil Does Not Exist" dürfen wir wieder jedes noch so kleine Detail einer Präsentation über ein Glamping-Projekt mitverfolgen, das in einem entlegenen Dorf installiert werden soll. Typisch Hamaguchi halt, in bewährter Workshop-Manier wie wir es von ihm kennen. Sobald aber die Bewohner ihre Bedenken über das Vorhaben äußern wird die Diskussion hitziger und wir kleben den Teilnehmern an den Lippen.

Während wir sehr angetan sind vom neuen Hamaguchi polarisiert das Ende des Films sicherlich bei vielen Zuschauern.

In "The Albino's Trees" von Masakazu Kaneko gehen wir mit unserem Protagonisten auf die Jagd nach einem seltenen Reh. Für die eine Fraktion handelt es sich um eine unliebsame Mutation, für die andere eine heilige Natur-Gottheit.

Nicht nur das gemeinsame Thema verbindet beide Filme, sondern auch die wunderbaren Soundtracks von Eiko Ishibashi.

 

Über diese Filme sprechen wir im Vorfeld:

- Look Back (2024)

- The Bikeriders (2024)

- Worlds Apart 違国日記 (2024)

- Ripley (2024)

- Family Wars (2018)

- Network (1976)

- In A Violent Nature (2024)

- All About Lily Chou-Chou (2001)


Ab 1:20:22 geht es los mit dem Hauptprogramm!

 

Dienstag, 25. Juni 2024

Nippon Connection 2024: Festivalbericht & Filmempfehlungen

Michael und ich sprechen wieder mal (wie jedes Jahr) über die letzte Nippon Connection und stellen ein paar Highlights vor. 

Während Michael bereits einige Filme in Osaka sehen konnte, war ich in Frankfurt vor Ort und plaudere aus dem Nähkästchen. Da ich dieses Jahr bei vielen Q&As der Regisseure dabei sein konnte gibt es einige Anekdoten und Hintergrundinfos zu den jeweiligen Filmen.

Es wird über symbolträchtige Horrorfilme gesprochen, Dokumentationen über den Wunsch sich in Staub aufzulösen, Filme über Wasserfetische, eine Familienchronik in der Schizophrenie eine Rolle spielt, Roadmovies die oberflächlich an Kumiko the Treasure Hunter erinnern und einiges mehr.

 

Über diese Filme sprechen wir vor dem Festivalbericht: 

 

- May December (2023)

- Andromedia (1998)

- Killing (2018)

- Furiosa: A Mad Max Saga (2024)

- Kokuhaku: Confession (2024)

- La Bête (2023)

- Single 8 (2023)

 

Ab 1:04:40 geht es los mit der Nippon Connection.

Montag, 29. Januar 2024

Japanuary: Monster [2023] & March Comes In Like A Lion [1991]


Es geht weiter im #Japanuary! Hirokazu Koreeda beweist in "Monster", dass er das Familiendrama immer wieder neu erfinden kann, indem er uns die selbe Geschichte aus mehreren Perspekiven schildert. Menschen sind dazu verdammt aneinander vorbeizureden..aber vielleicht gibt es doch Hoffnung?

"March Comes in Like a Lion" von Hitoshi Yazaki erzählt von dem an Amnesie leidenden Haruo und und seiner Schwester "Ice". Die Gedächtnislücken ihres Bruders lassen Ice davon träumen eine Liebesbeziehung mit ihm zu führen. Wird die Erinnerung Haruos wieder zurückkehren? So unmöglich wie die verhängnisvolle Zukunft der beiden wirkt auch die Welt durch die sie sich bewegen, bestehend aus kalter Architektur und immer währenden Baustellen. Gesprochen wird nicht viel, dafür gibt uns der Film viel Zeit die Bildkompositionen zu genießen. Gewagte These..aber schöner sahen die 1990er im japanischen Kino nie aus.

Im Vorfeld gibt es wie immer Empfehlungen:

- Sakano No Ko (2022)

- Desperado Outpost (1959)

- Sibyl (2019)

- Eiga no Asa Gohan (2023)

- Ichiko (2023)

- Eileen (2023)

Ab Minute 49:40 geht es los mit den Hauptfilmen.